Kunst mit Erdpigmenten

Ich gestalte mit natürlichen Erdpartikeln, die ich künstlerischen Farben gegenüberstelle.. Hauptsächlich verwende ich Lehm, den ich an der dänischen und an der norddeutschen Ostseeküste finde. Neuerdings sammle ich tonhaltige Erde nahe dem Tonteich in Wohltorf/Schleswig-Holstein. Interessant ist, dass Lehm in vielen Brauntönen vorkommt. Das beeinflusst meine Gestaltung. Lehm vom Tonteich ist sehr dunkel und aus den Steilküsten hell.

Lehm mit Acrylbinder und Wasser vermengt, trage ich mal spielerisch mal bewusst auf Leinwand und Aquarellpapier auf.

2020 bekam ich andere, interessante Erdmaterialien  geschenkt. Ob versteinerte Korallen aus dem Iran, die in gemahlener Form das Papier kräftig Orange färben oder vulkanische Brocken aus Gomera oder Bernsteinmehl, alle diese natürlichen Materialien verlocken mich, damit zu arbeiten, sie mit Tusche, Gouache und Acrylfarben in Szene zu setzen.

Sie geben mir das, wonach ich lange suchte: natürliche Strukturen.

Und nur die laden mich zur farbigen Ausgestaltung ein, fordern mich dazu auf, sie künstlerisch zu bearbeiten. Diese Spannung zwischen Natur und Kunst macht für mich den ganz besonderen Reiz aus. Dabei erlebe ich mich als Teil der schöpferischen Prozesse.

„Kein Ding behält seine eigene Erscheinung, und die ewig schöpferische Natur lässt eine neue Gestalt aus der andern hervorgehen, und glaubt mir! – in der ganzen Welt geht nichts zugrunde….“ (Ovid)