Haar der Berenike – In der Eiszeit geformt (2014)

Haar der Berenike entstand im Salemer Moor im Naturpark Lauenburgische Seen. Schmelzwasser aus riesigen Eisblöcken, die Ende der letzten Eiszeit beim Rückzug der Gletscher liegenblieben, speist dieses Moor. Vor etwa 15.000 Jahren entstand hier zunächst ein See, der im Laufe der Jahrtausende verlandete und zu einem Moor wurde.

Zwei Wochen legte ich diese Leinwand in die feuchte Niederung. Anschließend trocknete ich das Tuch und fixierte die im Stoff aufgefangenen natürlichen Partikel, wie Blattreste von Bäumen, Bestandteile von Moorpflanzen mit einem Bindemittel, um sie zu konservieren. Die dabei entstandenen Strukturen kolorierte ich mit lichtbeständigen Farben, wie Gouache und Pastell-Ölkreiden. Diese Art der Frottage-Technik ermöglicht es, die Schönheit natürlicher Beschaffenheiten hervorzuheben, sie wahrnehmbar zu machen. Während des künstlerischen Prozesses werde ich immer wieder von der Einmaligkeit und Besonderheit der natürlichen Strukturen überrascht. Diese Spannung möchte ich den Betrachtern näher bringen.

Betrachte ich den Sternenhimmel, entdecke ich Parallelen zu diesem Werk. Mein Erleben ist, dass sich die Strukturen im Kleinen wie im Großen gleichen. Mikro- und Makrokosmos spiegeln sich, sind Teile einer unendlichen Spirale bestehend aus unzähligen Farben und Formen.

Haar der Berenike ist ein Sternbild, das im Frühjahr am mitteleuropäischen Nachthimmel zu sehen ist.

Zwei Wochen lang lag diese Leinwand im Salemer Moor im Naturpark Lauenburgische Seen.
Die im Stoff aufgefangenen Partikelchen, wie z.B. Grasfetzen, Erdkrümel fixierte ich mit Acrylbinder. Danach kolorierte ich sie mit Gouache und Pastellölkreiden.